Verfallsdatum

Die Information beinhaltet die Ankündigung der Stadtverwaltung, dass nun alle Pappeln wegen möglicher Verkehrsgefährdung und Erreichens eines “Über”-Alters und wegen Pilzbefall entlang dem Wiedufer gefällt werden müssen.

Das betrifft alle noch vorhandenen Pappelbäume ab dem Kindergartengelände bis zu den Parkplätzen an der Grundschule oberhalb der Eisenbahnbrücke, aber auch die “dicken Pappeln” weiter wiedaufwärts bis zur Brücke “Austraße”.

 

2002: Radikalschnitt weiterer Schwarzpappeln

Abbildung 1: Erneute Kahlrasur als Vorbereitung zum Abholzen im Herbst des Jahres 2002.

 

Stammquerschnitt einer gefällten Schwarz-Pappeln

Abbildung 2: Diese Schwarzpappel (und andere) wurde nach ca. 110 Jahren Wachstumszeit gefällt. Die Schnittfläche hat einen Durchmesser von über 120 Zentimetern (Anno 2002).

 

Die Rhein-Zeitung veröffentlicht am 9. Oktober 2002 einen Leserbrief:

Pilzbefall nur hypothetisch

65 Pappeln im Karl-May-Park Niederbieber müssen gefällt werden.

Ein Auszug aus “Mythos Baum” von Doris Laudert: “Ursprünglich kamen Schwarzpappeln mit Ausnahme des Nordens und Spaniens in ganz Europa bis in den Alpen in 1400 Metern Höhe vor. Die reine Wildart ist am natürlichen Standort selten geworden, sie gilt in Deutschland sogar als gefährdet. Bei den Schwarzpappeln handelt es sich um stattliche, bis 30 Meter hohe und zwei Meter dicke Bäume, die ein Alter von 300 Jahren erreichen können. Ihre forstliche Umtriebszeit ist mit 30 bis 50 Jahren extrem kurz. Schwarzpappelholz ist das wertvollste Pappelholz und wird in der Möbelindustrie verarbeitet.” Dieser Ausführung folgend ist zu entnehmen, dass die Schwarzpappel ein heimischer Laubbaum ist, “uralt” werden kann, gut industrieverwertbar ist und in ihrem Bestand gefährdet ist. Blattverfärbungen um diese Jahreszeit sind normal. Pappeln treten frühzeitig im Herbst in die Winterruhe ein, blühen dafür aber schon im zeitigen Frühjahr vor Laubtrieb. Auch wird der Pilzbefall für den gesamten Bestand nur hypothetisch für möglich gehalten. Einzelfälle sind jedoch nicht auszuschließen. Eine weitere Begründung, die Pappeln wären nach Bimsabbau angepflanzt worden, stimmt so nicht. Die Historie dieser Pappelanpflanzung ist eine ganz andere. Die derzeit wiedaufwärts noch stehenden Schwarzpappel-Bäume könnten bei eingehender Einzelüberprüfung, bei Herausnahme des fußläufigen Verkehrs aus dieser Grünanlage, separiert werden, um so zumindest teilweise den Baumbestand zu erhalten. Die Bürger von Niederbieber bestaunen jedenfalls den schnellen, fachgerechten Abtransport der auf Industrielängen geschnittenen, offensichtlich doch gesunden Pappelstämme.

M. Marmé, Niederbieber”

Abschrift des Leserbriefes aus der Rheinzeitung Nr. 234, Mittwoch, 9.10.2002

 

Schwarzpappelholz in Industrielänge

Abbildung 3: Ein ausgeprägtes, typisches Bild vom Stamm einer Schwarzpappel: tiefrissig, borkig, mit Algen behaftet - gesund im Holz (Anno 2002).

 

Der Berichtverfasser hat einmal überlegt und zusammengetragen, was sich im Umfeld der im ausgehenden 19ten Jahrhundert durch die Firma Friedrich Boesner GmbH angepflanzten Bäume so ereignet hat.

 

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